Johann Spänkuch war ein Mit-Begründer der VfJ.
Er setzte sich für Menschen mit Behinderung ein.
Das Wohn-Haus in der Grenzallee trägt seinen Namen.
Es heißt Hans-Spänkuch-Haus.
* 20. Februar 1908 † 23. Februar 1995
Ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande
Johann Spänkuch gehörte zu den Wegbereitern der Behindertenarbeit in der Bundesrepublik Deutschland. Mit seinem Wirken für die soziale Arbeit hatte er weit über Berlin hinaus einen entscheidenden Anteil an der Gesamtentwicklung der Werkstätten für behinderte Menschen. Die Geschichte der VfJ ist untrennbar mit ihm und seinem Namen verbunden.
Zeit seines Lebens engagierte sich Johann Spänkuch dafür, kognitiv und mehrfachbeeinträchtigten Menschen Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt zu verschaffen. Wichtiger als die rein fürsorgliche Versorgung waren ihm dabei die Stärkung des Selbstvertrauens und der Glaube an die Leistungsfähigkeit von Menschen mit Beeinträchtigung.
Seit Ende der 40er Jahre arbeitete er in der Jugendgerichtshilfe auf dem Bezirksamt Neukölln, später in der Jugendförderung. Zusammen mit einem kleinen Kreis engagierter Mitstreiter gründete er 1951 den Vereinigung für Jugendhilfe Berlin e.V. als eines von 13 Jugendselbsthilfewerken für die berufliche Eingliederung arbeitsloser Jugendlicher. Für die folgenden 27 Jahre war er der erste Vorsitzende des Vereins.
1960 änderte die VfJ auf seine Initiative hin ihr Profil und eröffnete ihre erste Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung. Weitere wichtige Stationen im Wirken von Johann Spänkuch sind die Gründung eines ehrenamtlich geführten Freizeitclubs im Jahre 1963 und die Errichtung eines Rehabilitationszentrums, Werkstätten mit anliegendem Wohnhaus, in der Neuköllner Grenzallee. 1972 wurde sein Lebenswerk mit dem Bezug des Zentrums gekrönt. Seit 1988 trägt das Wohnhaus seinen Namen: Hans-Spänkuch-Haus.
Nach Johann Spänkuch leitete Artur Prozell die VfJ.
Er sorgte für einen guten Lohn der Werkstatt-Mitarbeiter.
* 23. Juli 1933 † 11. Juni 2025
Der gelernte Bäcker und Sozialpädagoge war von 1961 bis 1979 als Jugendpfleger beim Bezirksamt Schöneberg tätig. Von 1963 bis 1985 war er Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin für die SPD. Seit 1956 war er Mitglied des Vereinigung für Jugendhilfe Berlin e.V.
Artur Prozell leitete die VfJ von 1978 bis 1993 als Nachfolger von Johann Spänkuch und erster Vorstandsvorsitzender. Von 1984 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1993 war er außerdem Geschäftsführer der VfJ Werkstätten GmbH. Die gerechte Entlohnung der Mitarbeitenden lag ihm stets besonders am Herzen: auf seine Initiative führte die VfJ 1991 eine Zusatzrente für die Mitarbeitenden der Werkstatt ein.
Artur Prozell ebnete den Weg für zahlreiche neue Einrichtungen und Betätigungsfelder der VfJ.
Nach dem Fall der Mauer 1989 stand Artur Prozell Kolleginnen und Kollegen in Ost-Berlin und Brandenburg mit Rat und Tat zur Seite.
Sein Nachfolger war Ralf Feuerbaum.
Ralf Feuerbaum leitete die VfJ bis 2025.
Seine Arbeit für die VfJ war sehr wichtig und gut.
Er baute zwei Kinder-Gärten für Kinder mit und ohne Behinderung.
Jetzt ist er im Ruhe-Stand.
Wir werden oft an ihn denken.
Ein bewegender Abschied: Ralf Feuerbaum geht in den Ruhestand
Am 30. Juni 2025 haben wir einen ganz besonderen Menschen in den Ruhestand verabschiedet: Herrn Ralf Feuerbaum.
Über 38 Jahre war er Teil des VfJ Berlin e.V., davon 33 Jahre als Geschäftsführer und viele Jahre zugleich als erster Vorsitzender des Vorstands. In dieser Zeit hat er nicht nur die Entwicklung und Struktur unserer Organisation maßgeblich geprägt – er hat ihr auch eine Seele gegeben.
Herr Feuerbaum ist ein Mensch mit Herz und Haltung. Mit feinem Gespür für die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen hat er unsere Arbeit immer an deren Lebenswirklichkeit ausgerichtet. Er hat nicht nur geleitet, sondern beschützt. Nicht nur organisiert, sondern inspiriert. Und er hat uns immer wieder daran erinnert, dass Empathie, Zuneigung und Menschlichkeit die Grundlage unseres Handelns sind.
Sein Wirken hat tiefe Spuren hinterlassen. Vieles, was heute beim VfJ selbstverständlich wirkt, trägt seine Handschrift. Zugleich hat er dafür gesorgt, dass die Verantwortung in geordneten Bahnen weitergegeben werden konnte – ein Vermächtnis, das uns stärkt und verpflichtet.
Wir danken Herrn Feuerbaum von Herzen für sein Engagement, seine Klarheit und seine unermüdliche Hingabe. Er hat den VfJ Berlin e.V. geprägt wie kaum ein anderer und bleibt uns in bester Erinnerung – als Mensch, als Kollege und als Vorbild.
Für seinen neuen Lebensabschnitt wünschen wir ihm alles Gute, Freude an seinen Hobbys und die Zeit, die er sich nun verdient hat. Der VfJ Berlin e.V. wird ihn nie vergessen.
Johann Spänkuch mit Willy Brandt
Sekretariat
(030) 682 81-521
info(at)vfj-berlin.de